Aber bitte mit Sole!
Bäume können durch Streusalz beschädigt werden. Wir nutzen Salz nur dort, wo es aus Sicherheitsgründen oder für den Verkehrsfluss unbedingt notwendig ist: Zum Beispiel bei Eisregen.
Durch den Einsatz einer modernen Feuchtsalzstreutechnik und ein neues Flüssigstreu-Verfahren wird im Vergleich zum Streuen mit Salz-Sand-Gemischen erheblich weniger Salz ausgebracht. Das vermindert das Risiko von Umweltschäden.
Wir nutzen unter bestimmten Bedingungen ein Flüssigstreu-Verfahren zur Bekämpfung von Straßenglätte. Im Gegensatz zum herkömmlichen FS-30-Verfahren, bei dem eine Mischung aus 70 Prozent Trockensalz und 30 Prozent Salzlösung ausgebracht wird, kommt beim Flüssigstreu-Verfahren ausschließlich Salzlösung zum Einsatz. Die Sole genannte Salzlösung wird dabei über den Solestreuer direkt auf die Fahrbahn gesprüht.
Das Flüssigstreuen hat mehrere Vorteile gegenüber dem FS-30-Verfahren. So muss bis zu 40 Prozent weniger Salz pro Flächeneinheit ausgebracht werden, um die gleiche Tauwirkung zu erzielen. Das ist besser für die Natur und spart Geld.
Beim herkömmlichen Verfahren bleibt ein nicht unerheblicher Teil des gestreuten Salzes nicht auf der Fahrbahn liegen, sondern landet durch Windflug und Verwirbelungen vorbeifahrender Fahrzeuge am Straßenrand. Bei der Sole besteht dieses Problem nicht, da der ausgebrachte Flüssigkeitsfilm auf der Fahrbahn haftet. Darüber hinaus wird die Sole nicht so schnell von der Straße verdrängt wie das Salz, hat somit eine länger anhaltende Tauwirkung. Ein weiterer Vorteil ist die schneller einsetzende Tauwirkung, weil sich das Salz nicht erst auflösen muss.
Die Streutechnik eignet sich besonders für präventive Einsätze bei Reifglätte, überfrierender Nässe und witterungsbedingter Glätte. Ist beim FS-30-Verfahren ein Streueinsatz eine Stunde vor dem Glätteereignis möglich, so kann die Sole bereits drei Stunden, bevor es laut Wettervorhersage glatt zu werden droht, auf die noch trockenen Straßen gesprüht werden.
Dieses Verfahren hat jedoch Grenzen: Unter minus fünf Grad und bei Eis- und Schneedecken muss weiterhin auf die herkömmliche Art gestreut werden. Bei den in Kiel vorherrschenden Witterungsbedingungen kann die überwiegende Zahl der Winterdiensteinsätze aber mit Sole gefahren werden.